· Von Merle von KOMBUCHERY
Kombucha-Pilz: Wissenswertes rund um den nützlichen Teepilz
Du fragst dich sicherlich: Was hat ein Pilz in meinem Getränk zu suchen? Tatsächlich handelt es sich beim Kombucha-Teepilz um eine Flechte, deren vielfältige gesundheitliche Wirkung schon seit fast 2000 Jahren bekannt ist. Wie du selber zuhause von diesen gesunden Vorteilen profitieren kannst, erfährst du in diesem Beitrag. Neben allerhand Wissenswertem rund um den Teepilz, wollen wir dir auch erzählen, wie du selber einen Kombucha-Pilz zuhause im Gärgefäß züchten kannst.
Kombucha? Teepilz? Die Basics auf einen Blick!
Kombucha (sprich: Kom-buh-tscha) ist ein fermentiertes Getränk, das aus Tee in einem Gärgefäß zubereitet wird. Dabei kommen probiotische Bakterien und Hefen zum Einsatz, die den sogenannten Kombuchapilz (SCOBY = SYMBIOTIC CULTURE OF BACTERIA AND YEASTS / Zusammenschluss aus Bakterien und Hefen) bilden. Der Kombucha-Pilz verleiht dem Kombucha seine positiven Eigenschaften: Er sorgt dafür, dass aus dem Tee ein probiotisches Gärgetränk wird.
Was macht man mit einem Kombucha-Pilz? Der Kombucha-Pilz ist – gut gepflegt – Jahre haltbar und du kannst immer wieder auf’s neue ein fermentiertes Kombucha-Teegetränk damit ansetzten, um eine gesunde alternative zu Wasser und anderen Softdrinks zu genießen. Ein echtes Lebenselixier!
Woraus besteht der Kombucha-Teepilz?
Der Scoby ist im botanischen Sinne eine Flechte aus einer weißlich-beigefarbenen Substanz, die aus Hefen und Bakterien besteht. Daher wird er irrtümlicher Weise manchmal aus Hefepilz genannt. Diese Substanz wird von Cellulose zusammengehalten. Die Hefen und Bakterien existieren in einer Lebensgemeinschaft und begünstigen sich gegenseitig. Die Hefen produzieren Alkohol, von dem sich wiederum Bakterienstämme ernähren, die daraufhin aus Alkohol und Sauerstoff wertvolle organische Säuren produzieren.
Kombucha-Pilze sind in den meisten Fällen rund wie ein Pfannkuchen und seine Konsistenz ist etwas glibberig. Seine Oberfläche kann glatt, aber auch sehr uneben sein. Während des Gärungsprozess können Löcher oder kleine Wölbungen im Scoby entstehen – das ist ganz normal! Je nach Flüssigkeitsanteil ist der Kombucha-Teepilz in seiner Zusammensetzung mehr oder weniger glasig.
Folgende Inhaltsstoffe kommen in unterschiedlichen Mengen im Kombucha vor:
- Bakterienarten
- Essigsäurebakterien
- Hefestämme
- Enzyme
- Vitamine wie Folsäure, Vitamin B1, B2, B3, B6, B12, C, D, E, K
- Mineralstoffe und Spurenelemente, wie Eisen, Magnesium, Kalzium, Kupfer, Zink
- gesunde Säuren, wie Milchsäure, Essigsäure, Zitronensäure, natürliche Kohlensäure
- 14 verschiedene Aminosäuren
- sekundäre Pflanzenstoffe, wie Polyphenole und Isoflavonoide, die antioxidativ wirken
- Alkohol (zwischen 0,1 und 0,4 g – das entspricht etwa der Menge, die Orangensaft oder alkoholfreiem Bier vorkommt)
- Koffein oder Teein (bei Verwendung von schwarzem oder grünem Tee)
Blick hinter die Kulissen: Wie arbeitet der Scoby-Pilz?
Nähr- und Inhaltsstoffe
Der Kombuchapilz breitet sich zunächst auf der Oberfläche der sogenannten Nährlösung flächenartig aus. Die Hefen ernähren sich vom Zucker, der bei der Kombucha-Herstellung zum Einsatz kommt. Sie machen daraus Kohlensäure und Alkohol. Die Bakterien wiederum bilden aus dem Alkohol und den Inhaltsstoffen des Tees verschiedene Säuren, z.B. Essigsäure und Milchsäure – deshalb der säuerliche Geschmack. Die Säure sorgt dafür, dass sich keine Keime ansiedeln.
Der Scoby wächst und gedeiht
Scobys möchte an möglichst viel Sauerstoff gelangen. Dadurch wird die darunter liegende Teepilz-Kultur verdickt oder es bildet sich ein neuer Scoby. Der Scoby bildet immer neue dicht aneinander liegende Schichten und wird so immer dicker. In manchen Fällen sinkt der Scoby auf den Boden des Gärgefäßes. Daraufhin bildet sich an der Oberfläche ein neuer Kombuchateepilz und der Scoby am Boden des Gefäßes stoppt sein Wachstum. Der Ansatz im Gärgefäß kann mit einem Abdecktuch ganz einfach aufbewahrt werden.
Das gesunde Endergebnis – der Kombucha-Pilztee!
Einfach gesagt: Es handelt sich bei Kombucha um ein fermentiertes Teegetränk. Mit Hilfe einer Kombucha-Kultur werden verschiedene gesüßte Tee-Sorten z.B. Grüntee, Schwarztee in einem Gärgefäß fermentiert.
Der Pilztee bietet eine leckere von Natur aus kohlensäurehaltige, im Geschmack süß-saure Alternative zu Limonaden oder anderen Erfrischungsgetränken. Ganz ohne unnötigen Zucker und künstliche Zusatzstoffe. Bei der Fermentation können verschiedene Vitamine und organische Säuren und viele andere wichtige Nährstoffe entstehen.
Mögliche Wirkungen von Kombucha
Ohne ein Heilversprechen zu machen, soll Kombucha bei den unten aufgeführten Beschwerden helfen können:
- Kopfschmerzen
- Depression
- Fibromyalgie
- Akne und Neurodermitis
- Ekzeme
- Allergien
- Bluthochdruck
- Diabetes
- Arteriosklerose
- Arthritis
- Rheuma
- Angstzustände
Lass den Kombuchapilz sprießen: Kombucha-Kultur selbst anzüchten
Damit deine eigene Kombucha-Kultur entstehen kann brauchst du als wichtigste Zutat für das Wachstum einen unpasteurisierten "rohen" Kombucha. Dieser dient auch als Starterflüssigkeit. Denn ohne die vielen noch lebenden Mikroorganismen wird es schwierig deinen eigenen Kombuchapilz zu züchten. Ähnlich wie bei Milchkefir und Wasserkefir und den Kefirkristallen, braucht man bei Kombucha zur Fermentation die Scobys.
Kombucha-Starter-Sets kannst du entweder im Internet kaufen oder du kennst jemanden, der Kombucha selber macht und dir einen Scoby schenkt.
Mit wenigen Zutaten, die am besten alle aus biologischen Anbau stammen sollten, gelingt es dir sicher zuhause deinen eigenen Kombucha-Pilz (Kombuchakultur) herzustellen. Mit Wasser, Tee (Grüntee oder Schwarztee), Zucker und einem Starter-Kit (Pilz mit Ansatzflüssigkeit) oder alternativ ohne Pilz mit unpasteurisierten Kombucha (z.B. Raw Original von KOMBUCHERY LINK) entsteht der Kombuchapilz je nach Bedingungen zwischen 7 bis 21 Tagen.
Es war einmal… Eine kurze Geschichte des Teepilzes
Woher stammt die Kombuchakultur?
Die westliche Welt fremdelt teilweise noch ein bisschen mit dem Kombuchatee, aber in anderen Teilen der Erde ist der Trank mit dem gewöhnungsbedürftigen Namen und seinen vielfältigen Wirkungen schon lange kein Geheimnis mehr. Es herrscht Einigkeit darüber, dass Kombucha seinen Ursprung in Ostasien, Japan oder China hat.
Eine chinesische Legende
Neben anderen Legenden besagt diese, dass Kombucha entstanden ist, als sich etwa 247 - 221 v. Chr. der Kaiser Qin Shi Huangdi in den Kopf setzte Unsterblichkeit zu erlangen und einen Alchimisten beauftragte ein Getränk zu brauen, das ihm ewiges Leben spenden sollte. Der Alchimist verabreichte ihm Kombucha. Ein paar Jahre nachdem er sich an Kombucha gewöhnt hatte stieg er auf Pillen um und verstarb. – Tja, wäre er mal bei Kombucha geblieben.
Kombucha, der Name
Kombucha könnte von einem japanischen Algentee "Kombu" - Alge + "Cha" - Tee = "Kombucha" abgeleitet sein. Über Jahrhunderte könnte sich ein kleiner Fehler eingeschlichen haben und der Tee hat heute nicht mehr viel mit unserem heutigen Kombucha zu tun.
Übriger Kombucha-Pilz? 4 alternative Verwendungsideen
Nicht nur als gesundes Getränk kannst du deinen Scoby verwenden. Auch für deine Schönheit nur das Beste und einige Inspirationen für spannende Rezepte mit Kombucha-Kulturen, die du nicht mehr für Tee verwenden möchtest findest du hier.
1. Erfrischendes Rezepte für den Sommer: Sweet Beet (für 2 Portionen):
- 4 cm geschälten und kleingeschnittenen Ingwer
- 300 ml natürlichen Kombucha
- 100 ml frisch gepressten Orangensaft
- 100 ml Karottensaft
- 100 ml Rote Beete Saft
- 2 Teelöffel frisch gepressten Zitronensaft
Und so wird's gemixt:
Alle Zutaten in einem Mixer für etwa 15 Sekunden vermischen und fertig ist dein Kombucha-Sommer-Drink.
2. Kombucha als Dressing für deinen Salat
Der Scoby wird für deinen selbst gemachten Kombucha-Essig jetzt gleichzeitig die Essigmutter. Je länger der Kombucha fermentiert, desto mehr Säure entsteht. Der beigefügte Zucker vergärt mit der Zeit mehr und mehr. Um Essig aus deinem Kombucha herzustellen muss dieser also einfach viel länger fermentieren. Wir empfehlen zunächst einen Kombucha 4 Wochen zu fermentieren. Dafür kannst du in einem Abstand von 2 Wochen in einem Zeitraum von 6 Wochen jeweils einen Esslöffel Zucker hinzufügen.
Zwischendurch kannst du natürlich immer mit einem kleinen Löffel abschmecken, ob der Essig für dich geschmacklich passt. Das hört sich erstmal ewig lange an, aber du wirst anschließend mit einem milden Essig aus eigener Herstellung beschenkt. Perfekt für Salate und andere frische Gerichte.
3. Kombucha Gesichtsmaske – Lasse deinen Teint mit Kombucha strahlen
Das benötigst du für 2 Anwendungen:
- 100 g Scoby
- 15 ml Kombucha (Roh, ohne Geschmack)
- 15 ml Kokosöl
So wird’s gemacht:
Als Erstes wird der Scoby und die Hälfte des Kombucha in einem Mixer zerkleinert. Daraufhin kannst du das Kokosöl langsam mit hineingeben und alles zu einer cremigen Masse verrühren. Bevor die Gesichtsmaske jetzt aufgetragen werden kann empfehlen wir das Gesicht gründlich mit Wasser zu reinigen. Jetzt kann die Maske gleichmäßig auf das Gesicht aufgetragen werden. Nach einer Einwirkzeit von ca. 10 bis 20 Minuten kannst du die Maske vorsichtig abspülen und danach dein Gesicht trocken tupfen.
Achtung! Achte darauf, dass die Maske nicht in deine Augen gelangt, denn das könnte brennen.
4. Kombucha – Fußbad
Pflege deine beanspruchten Füße ganz einfach mit Kombucha. Dazu brauchst du nur eine Badewanne oder eine kleine Schüssel und los gehts!
Das benötigst du:
- 250 ml sehr sauren Kombucha oder alternativ 150 ml Kombucha Essig
- 1 Tasse Epsom Salt oder alternativ anderes Mineralsalz
- Eukalyptusöl oder ein anderes natürliches Ätherisches Öl deiner Wahl
So wird’s gemacht:
Beide Zutaten einfach in eine Badewanne in warmes Wasser geben und deine Füße für 10 Minuten darin baden. Danach fühlt sich die Haut super weich an.
Kombucha-Pilz „Scoby“ – keine Angst vor Bakterien!
Insgesamt leben über 30 Billionen Bakterien aus über 1000 Bakterienarten in uns – das sind mehr Bakterien als wir körpereigene Zellen haben. Es ist faszinierend, welchen Einfluss das Mikrobiom auf unsere gesamte Gesundheit hat: Neben typischen Verdauungsproblemen können auch weitere Beschwerden, wie oben schon erwähnt hier ihre Ursache haben. Umso wichtiger ist es auf die Gesundheit des eigenen Mikrobioms Acht zu geben! Der Kombucha-Pilz Scoby kann das entscheidend unterstützen. Zögere also nicht länger und setze dir deine eigene Kombuchakultur zuhause an. Auf deine Gesundheit und deinen Darm!
FAQs zum Teepilz
Wie entsteht ein Kombuchapilz?
Die Kombuchakultur wird von Cellulose zusammengehalten, in der Hefen und Bakterien in einer Lebensgemeinschaft existieren und sich gegenseitig begünstigen. Die Hefen produzieren Alkohol, von dem sich wiederum Bakterien ernähren, die daraufhin aus Alkohol und Sauerstoff wertvolle organische Säuren produzieren.
Wie kann man den Kombucha-Teepilz aufbewahren?
Ein Scoby Hotel ist ein großes Glas, das mit Ansatzflüssigkeit gefüllt ist. Als Ansatzflüssigkeit dient dir fertiger Kombucha. Dort ist der Scoby gegen schädliche Keime geschützt ist. Bei einem entsprechend niedrigem PH-Wert kann in dieser Flüssigkeit dein Scoby Monate oder sogar Jahre mit gutem Gewissen gelagert werden. Wichtig ist das Gärgefäß mit einen Abdecktuch vor äußeren Einflüssen zu schützen. So können bei Zimmertemperatur die Scobys ungestört pausieren.
Kann man den Kombuchapilz essen?
Ja, theoretisch kann man den Kombucha-Pilz essen. Manche empfehlen ihn für Veganer als Ersatzprodukt für Sushi. Da er allein allerdings nicht gerade ein Gaumenschmaus ist, bietet es sich an Teile des Scoby oder des Kombuchas für leckere Rezepte, wie Smoothies, Pancakes, ja sogar als Gesichts- oder Haarmaske zu verarbeiten. Die Rezepte findest du in unserem Blog.
Kann man den Scoby-Pilz einfrieren?
Man kann den Scoby einfrieren, aber es ist sehr mühsam ihn danach wieder zu aktivieren. Daher empfehlen wir ihn lieber in einem großen Glas, mit einem Stofftuch abgedeckt und sicher aufbewahrt in Ansatzflüssigkeit in einem so genannten Scoby Hotel aufzubewahren. Dort kann er bis zu mehreren Jahren aufbewahrt werden.
Wie schmeckt Kombucha?
Das fermentierte Teegetränk (Gärgetränk, Kombuchagetränk, Kombuchatee) empfinden die meisten als süss-sauer, etwas herb. Je nach Verarbeitung, Ansatz, Starterflüssigkeit bzw. Zweitfermentation, in der man den Kombucha mit Saft, Kräutern oder Früchten aromatisieren kann, schmeckt er sehr erfrischend, fruchtig und mit Ingwer sogar angenehm scharf.
Wieso ist Kombucha gesund?
Durch die Fermentation enthält Kombucha und die Kombuchakultur viele Bakterienstämme und Mikroorganismen, die sich sehr positiv auf die Darmgesundheit und somit auf das Immunsystem auswirken. Und nicht nur das. Kombucha ist ein wahrer Immunbooster und enthält neben den Bakterien auch Enzyme, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, außerdem verschiedene Aminosäuren, sekundäre Pflanzenstoffe, wie Polyphenole und Isoflavonoide, die antioxidativ wirken.
Wann soll man Kombucha trinken?
Optimal ist morgens ein kleines Glas Kombuchagetränk ungefähr eine halbe Stunde vor dem Frühstück, um deinem Darm bzw. deinem Immunsystem eine aktivierende Grundlage für den Tag zu geben. Im weiteren Tagesverlauf kann man zu jeder Zeit Kombucha genießen – ob unabhängig von den Mahlzeiten oder dazu, die gesunden Nährstoffe des Gärgetränks haben immer eine positive Auswirkung.
Wie viel Kombucha soll man trinken?
Bei Kombucha ist es wie mit allen anderen Lebensmitteln auch: Man sollte es mit dem Konsum nicht übertreiben. Starte mit einem kleinen Glas pro Tag und schaue, wie dir der Kombucha bekommt. Nach ein paar Tagen kannst du auch mehr trinken. Eine maximale Menge, die man berücksichtigen sollte und die zu Nebenwirkungen führen würde, gibt es nicht.
Hinweis: Dieser Artikel ist ausschließlich für Informationszwecke bestimmt und nicht als professionelle Analyse, Beratung oder medizinische Auskunft zu verstehen, sondern enthält die persönliche Meinung des Autors, basierend auf recherchierter Fachliteratur und eigener Erfahrung zum Thema.